Orchideen am Wegesrand
Entlang der Waldstrassen können in den Thurauen seltene Orchideenarten angetroffen und aus nächster Nähe bewundert werden. Dieser Erfolg ist den lokalen Naturschutzvereinen zu verdanken, die regelmässige Jät-Einsätze leisten.
Früher wurde entlang der Waldstrassen alle paar Wochen gemulcht und gemäht, damit sich das Einjährige Berufkraut nicht versamen konnte. Eine blühende Flora wurde dadurch verunmöglicht. Seit 2021 kontrollieren die lokalen Naturschutzvereine, darunter auch der Andelfinger Naturschutzverein, die Strassenbankette in den Thurauen fast im Wochenrhythmus. Das Berufkraut wird gejätet, bevor es aufblühen kann. Heute genügt es deshalb, die Wegränder erst im Sommer zu mähen. Pro Verein kommen so jährlich zwischen 25 und 70 Arbeitsstunden zusammen, was aber auch einen kleinen Zustupf in die Vereinskasse bringt.
Durch das regelmässige und gezielte Jäten konnte das Berufkraut in einzelnen Abschnitten komplett ausgemerzt werden. Wenn aber nur eine einzelne Pflanze übersehen wird, wachsen im kommenden Jahr bereits wieder mehrere nach. Kommt hinzu, dass keimfähige Samen über Jahre im Boden überdauern können. Es muss also nicht nur sehr genau gearbeitet werden, sondern es ist auch ein langer Atem und viel Geduld nötig. Die Sisyphosarbeit hat sich aber bereits ausbezahlt: Mindestens drei Orchideenarten, darunter die Spitzorchis und der Bienenragwurz, haben sich inzwischen an mehreren Stellen entlang der Wege etabliert. Dazu kommen Akelei, Türkenbund und Tausendgüldenkraut. Auf einem Spaziergang in den Thurauen kann also von den Wegen her wunderbar botanisiert und fotografiert werden, ohne dass die Flora zertrampelt oder niedergedrückt wird. Der ideale Zeitpunkt für diese Pflanzen ist im Juni und Juli.