2020 brüteten zwischen Thalheim und Thurmündung 12 Eisvogel-Paare – so viele wie noch nie. Neben den Renaturierungen und den spezifischen Artfördermassnahmen halfen dem Eisvogel auch die vergangenen milden Winter. Der Corona-bedingte, enorme Ansturm von Erholungssuchenden an die Thur führte leider zu einigen Brutverlusten.
Die Fördermassnahmen für den Eisvogel konzentrierten sich im 2020 wie in den Vorjahren auf den nicht renaturierten Thurlauf oberhalb des Egg-Ranks bei Andelfingen. Insgesamt wurden 7 neue Steilwände geschaffen oder bestehende wieder instand gestellt. Die Massnahmen von 2020 lagen im Umfang der letzten Jahre.
Der gute Bruterfolg von 2019, der äusserst milde Winter (+3.0 Grad gegenüber Norm) und das wiederum gute Brutplatzangebot ermöglichten eine optimale Ausgangslage für die Brutsaison 2020: 12 Brutpaare siedelten sich am nicht begradigten Flussteil (unterhalb Thalheim) an. Der bisherige Rekord von 2019 mit 11 Paaren wurde nochmals überboten. Zusätzlich brüteten bei Altikon 3 bis 4 weitere Paare, davon allerdings nur eines auf der Zürcher Seite. Die grösste Brutdichte herrschte im Auenschutz-Perimeter; dort brüteten wie im Vorjahr 8 Paare auf ca. 6 Flusskilometer – das ergibt eine Dichte von 1.3 Paaren pro Kilometer. Im Vergleich dazu beträgt die Dichte im ganzen untersuchten Gebiet (unterhalb Thalheim) 0.8 Paare pro Kilometer.
Die Brutsaison 2020 war Corona-bedingt geprägt durch einen enormen Ansturm von Erholungssuchenden. Viele Besucher hielten sich leider nicht an die Schutzverordnung. Mindestens 5 Brutausfälle gehen 2020 auf das Konto von menschlichen Störungen.
Auch die Hochwasser vom 11. Juni (300 m3/s) und vor allem vom 4. August 2020 (540 m3/s) führten zu einigen weiteren Brutverlusten. Im untersuchten Thurlauf wurden 12 Bruten erfolgreich hochgezogen. Hinzu kommen noch die 5 erfolgreichen Bruten von Altikon. Mit total 17 erfolgreichen Bruten gehört das Jahr 2020 trotz der Brutverluste zu den besten seit Zählbeginn.
