Nun ziehen sie wieder, die Watvögel oder Limikolen, wie sie unter Ornithologen liebevoll genannt werden. Auf dem Zug von ihren nördlichen Brutgebieten in die südeuropäischen oder afrikanischen Winterquartiere machen sie oft auch bei uns halt. Ein wichtiger Rastplatz sind die Thurauen.
Hochbeinig schreiten sie entlang der Uferlinie und stochern mit ihren langen Schnäbeln im Schlamm nach Wirbellosen. Andere Arten stolzieren im seichten Wasser und ernähren sich von Kleinfischen. Für Laien sehen sie alle in etwa gleich aus. Für Ornithologen stellt gerade das die packende Herausforderung dar. Zudem sind sie oft weit weg und nur mit dem Fernrohr zu bestimmen.
Zurzeit zählen am Thurspitz Fluss- und Waldwasserläufer sowie Grünschenkel zu den häufigsten Limikolenarten. Der Grünschenkel ist hochbeinig und hat einen langen, leicht aufgeworfenen Schnabel. Die beiden Wasserläufer-Arten sind am einfachsten an ihrem Verhalten zu erkennen: sie wippen ununterbrochen mit dem ganzen Körper. Der Waldwasserläufer hat ein dunkleres Erscheinungsbild und im Gegensatz zum Flussuferläufer (Bild) einen weissen Bürzel.
Im August und September können bei uns am meisten Limikolen beobachtet werden, im Oktober klingt der Durchzug dann allmählich aus.