Der Pirol ist seit Ende April zurück in den Thurauen. Der tropisch anmutende Vogel lebt zurückgezogen im Kronendach lichter Wälder und ist meist nur durch seinen flötenden Ge­sang zu vernehmen. Dieses Jahr ist er besonders schwierig zu entdecken, da der Blattaustrieb durch das milde Klima mehrere Wochen früher stattfand und bei der Rückkehr des im südlichen Afrikas überwinternden Vogels nun schon fast abgeschlossen ist.

Der knapp amselgrosse Vogel ist trotz seines auffälligen gelbschwarzen Gefieders in dem lichtdurchfluteten Blätterdach erstaunlich schwierig zu entdecken. Noch besser getarnt ist das gelblichgrün gefärbte Weibchen mit seiner gestrichelten Unterseite.

Einfacher ist es deshalb, den Pirol anhand des wohlklingenden Gesangs – ein flötendes „düdlio“ – nachzuweisen. Dieses ist besonders frühmorgens und manchmal kilometerweit zu hören. Bei der Bestimmung ist allerdings Vorsicht geboten: So einfach und einprägsam der Gesang auch sein mag, so täuschend ähnlich kann er vom Star imitiert werden. Schon auf mancher Exkursion wurde entzückt der Pirol angekündigt, worauf schlussendlich zur Enttäuschung aller – ein schwarzer Vogel wegflog… Es wird deshalb geraten, den Strophen des Sängers einige Minuten zu lauschen. Der Star verrät sich meist nach kurzer Zeit durch seine typischen schnalzenden Laute oder die langgezogenen,  ansteigenden Pfeiftöne. Auch der Warnruf des Pirols, ein raues „chrää“, wird gerne vom Star oder vom Eichelhäher nachgeahmt.

Die besten Beobachtungsorte sind im Mündungsgebiet der Thur, der Pirol kann aber auch bei der Altener Thurbrücke oder in der Tüfenau angetroffen werden. Der Pirol hält sich im Brutgebiet nur gerade drei Monate auf, bevor er Ende Juli oder Anfang August wieder in die afrikanischen Winterquartiere aufbricht.


Den Pirol bekommt man nur selten zu Gesicht, dafür ist er umso häufiger zu hören – nachfolgend sein Gesang und der Warnruf:

Kategorien: Naturbeobachtung