Im Sommer fällt in den Thurauen entlang von Wegen und Ufern das Echte Seifenkraut auf. Die rosa-weissen, fünfzähligen Tellerblüten mit dem röhrenförmigen Kelch erinnern etwas an eine Gartenpflanze, in Tat und Wahrheit ist es aber eine wilde Auenpflanze. Das Seifenkraut wird 30 bis 70 cm hoch und gedeiht mit Vorliebe auf nährstoffreichen Sand- oder Kiesböden. Der wissenschaftliche Name Saponaria officinalis verrät die heilende Wirkung: Die Pflanze enthält Saponin als schleimlösendes Mittel gegen Husten; bei Überdosierung kann sie giftig wirken. Sie findet auch heute noch in der Naturmedizin Anwendung, wozu sie vorwiegend in China, Iran und der Türkei kultiviert wird.

Das ausdauernde Nelkengewächs bildet stark verzweigte, unterirdische Ausläufer – sogenannte Rhizome. Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Der Blütenduft ist am Abend am stärksten und lockt verschiedene Nachtfalter an. Früher wurde die Pflanze als Waschmittel genutzt. Dazu wurden die Rhizome zerhackt und zum Einseifen verwendet. Deshalb wurde das Seifenkraut auch in Europa noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts angebaut. Neuerdings sind auch wieder Bio-Waschmittel mit Seifenkraut im Handel.