Vogelbeobachtungs-Tipps im April

Drei Frühlingsboten im Siedlungsraum

Wenn es ab Mitte März grünt, kehrt die Mönchsgrasmücke aus ihrem mediterranen Winterquartier zurück. Der geschwätzige und dennoch wohltönend flötende Gesang, der meist etwas hektisch vorgetragen wird, fällt zwar auf, hinterlässt beim Nicht-Ornithologen aber meist nur Fragezeichen. Den Deckungssänger, der im dichten Gebüsch lebt, bekommt man nur selten zu Gesicht. Das Männchen des einheitlich braungrauen Vogels trägt einen schwarzen, das Weibchen einen braunen Scheitel. In den letzten Jahren ist die Mönchsgrasmücke stetig häufiger geworden; inzwischen zählt sie zu den häufigsten Brutvögeln der Schweiz.

Auch der Girlitz ist erst kürzlich aus dem Mittelmeerraum zurückgekehrt. Der Finkenvogel ist kleiner als ein Spatz und besitzt einen kurzen Körnerfresser-Schnabel. Das Männchen ist kanarienvogelgelb, das Weibchen etwas blasser. Das Männchen vollführt einen auffälligen Singflug, indem es fledermausartig durch die Luft gaukelt. Der klirrende Gesang erinnert an eine rostige Velokette.

Schon seit Anfang März zurück ist der Hausrotschwanz – oder auch nur kurz Hausrötel genannt. Wie sein Name erahnen lässt, besitzt er einen rötlichen Schwanz. Das Männchen ist ab dem zweiten Jahr schwärzlich, Weibchen und Junge sind einfarbig graubraun gefärbt. Ursprünglich besiedelte der Hausrotschwanz das Hochgebirge, in unseren Siedlungen hat er eine Alternative dazu gefunden. Statt in Felsspalten brütet er hier in Mauernischen und auf Dachbalken. Oft kann man ihn auf dem Dachfirst beobachten, von wo er morgens als erster sein Lied anstimmt: eine dreiteilige Strophe mit einem charakteristischen Kratzlaut in der Mitte. Als flinker Wartenjäger frisst er allerlei Insekten, die er aus der Luft erhascht.

Beobachtungstipps für die Thurauen:
Naturbildungsblog allgemein >> www.NaThurBildung.ch
Beobachtungen im April >> NaThurBildung im April