Das Vernetzungsprojekt geht in die Umsetzung

Das Vernetzungsprojekt in Andelfingen und Kleinandelfingen wurde Ende Mai vom Kanton bewilligt. Die Biologin Beatrice Peter führte bereits im Voraus Beratungsgespräche mit den betroffenen Bewirtschaftern durch und schloss die Vereinbarungen mit ihnen ab. Nun startet das Vernetzungsprojekt in die Umsetzungsphase.

22 Landwirtschaftsbetriebe sind beim Vernetzungsprojekt dabei. Insgesamt konnten 32 ha ökologisch wertvolle Biodiversitätsförderflächen aufgenommen werden. Vernetzungsprojekte haben zum Ziel, die natürliche Artenvielfalt im Landwirtschaftsgebiet zu erhalten und zu fördern. Dazu werden Biodiversitätsförderflächen zu Gunsten ausgewählter Arten angelegt, aufgewertet und gepflegt. Die Massnahmen sind auf die standorttypischen Ziel- und Leitarten abgestimmt.

Eine für die halboffene Kulturlandschaft festgelegte Leitart ist der Neuntöter. Er benötigt dornenreiche Hecken und insektenreiche Wiesen. Im Rahmen des Vernetzungsprojekts werden im kommenden Winter fünf neue Hecken für ihn gepflanzt. Der Grünspecht ist eine Leitart der Obstgärten. Er profitiert von extensiven Wiesen und Strukturen wie Ast- und Steinhaufen. Es ist geplant, solche Kleinstrukturen auf 33 Flächen neu anzulegen. Die augenfälligsten Massnahmen, die vielerorts bereits umgesetzt wurden, sind die auf den Ökowiesen ungemähten Rückzugsstreifen und die gestaffelte Mahd. Davon profitieren weitere Leitarten wie der Schachbrettfalter und die Feldgrille.

Eine bereits in den letzten Jahren erfolgreich geförderte Zielart ist die Feldlerche. Dieser Charaktervogel der offenen Kulturlandschaft brütet in Äckern und sucht auch dort ihre Nahrung, fast ausschliesslich Insekten. Die Massnahmen aus dem Feldlerchenprojekt wie das Anlegen von Brachen, „Feldlerchenfenstern“ und Weizenfeldern mit weiten Reihen werden innerhalb des Vernetzungsprojekts weitergeführt. Das Vernetzungsprojekt läuft nun in seiner ersten Umsetzungsphase bis 2026. Bis dann sind rund 6 ha weitere naturnahe Flächen innerhalb des Projekts nötig, damit die Umsetzungsziele erreicht werden und das Projekt verlängert werden kann. Weitere Landwirte können jederzeit noch einsteigen. Ansprechperson für Andelfingen ist Jürg Beglinger und für Kleinandelfingen Thomas Keller.

  • Der Neuntöter spiesst gerne grosse Insekten an Dornen auf, um Vorräte anzulegen.