Der Bestand der Feldlerche schwindet dramatisch – im Weinländer Projektgebiet ist er fast stabil

Der Bestand der Feldlerche im Kanton Zürich hat sich in den letzten zehn Jahren halbiert. Die Auswertungen der Daten bezogen auf die Fördergebiete des Feldlerchenprojektes im Weinland zeigen hingegen in etwa stabile Bestände. Damit kann nachgewiesen werden, dass die Massnahmen des Projektes wirken. Nun soll das Weinländer Modell auch in den anderen Gebieten des Kantons Zürich mit noch vorhandenen Feldlerchenvorkommen zur Anwendung kommen.

Der bereits 2008 stark reduzierte Bestand von noch 530 Brutpaaren hat sich bis 2017 im Kanton Zürich nochmals halbiert auf nunmehr ca. 240 Feldlerchen-Brutpaare. Die Feldlerche verschwand innert 10 Jahren aus einem Drittel der 2008 noch besiedelten Gemeinden. Von sieben weiteren typischen Kulturlandarten zeigten zwischen 2008 und 2017 deren vier einen starken Rückgang, drei Arten blieben seit 2008 verschwunden. Dies zeigt eine von BirdLife Zürich und der Fachstelle Naturschutz in Auftrag gegebene Studie.

Stellt man aufgrund der vorgelegten negativen Wachstumszahl eine Prognose für den Feldlerchenbestand im Kanton Zürich, so dürfte sich der Bestand innerhalb der nächsten acht Jahren nochmals halbieren und ca. im Jahr 2026 unter 100 Brutpaare fallen. Als letzte Lebensräume dürfte sie dann nur noch das Gelände des Flughafens Zürich besiedeln, sowie die Kulturlandflächen bei Stadel, im Rafzerfeld, im Raum Andelfingen und im Stammertal.

Die verschiedenen Fördermassnahmen für die Vögel der offenen Kulturlandschaft im Rahmen der Agrarpolitik zeigten selbst für die vergleichsweise anspruchsarme Feldlerche zu wenig Wirkung. Nur dort, wo die Fördermassnahmen weiter gingen als die staatlichen oder Label-bezogenen Standards, gab es messbare Erfolge.

So konnte im Rahmen dieses Feldlerchen-Monitorings gezeigt werden, dass auf den neun Probeflächen innerhalb der Fördergebiete des Weinländer Feldlerchenprojektes dieses Jahr 45 Feldlerchenpaare gebrütet haben, während es 2008 im gleichen Gebiet 50 Paare waren. Dies ist eine Reduktion von nur 10%. Damit kann gezeigt werden, dass die Massnahmen des Weinländer Projektes zwar noch keine Trendumkehr bewirkten, aber dennoch greifen und zu einer deutlichen Verlangsamung des Bestandsrückgangs führten.



Brutbestände im Weinländer Feldlerchenprojekt 2017 im Vergleich zu 2008

Nun will BirdLife Zürich das Weinländer Modell in weitere Regionen des Kantons Zürich exportieren. Bereits gestartet hat das Projekt dieses Jahr in der Umgebung von Stadel im Unterland; weitere Gebiete mit noch Restvorkommen sollen folgen.

Durch diesen Teilerfolg motiviert, geht das Projekt im Weinland mit Vollgas weiter!


Karte mit Gemeinden im Vergleich 2017 zu 2008

>> AndelfingerZeitung_2017_11_3
>> Hettlinger Zytig
>> Medienmitteilung von BirdLife Zürich mit den Detailinformationen