Vom Feldlerchenprojekt zum Vernetzungsprojekt

Das Feldlerchenprojekt im Weinland läuft demnächst aus. Die Fördermassnahmen für die Ackerbrüter sollen aber weiter geführt werden. Ziel ist es, dass in den Fördergebieten Vernetzungsprojekte initiiert werden. Beschlossen ist das Vernetzungsprojekt bereits in Andelfingen und Kleinandelfingen; weitere Gemeinden sollen folgen.

Das vom Andelfinger Naturschutzverein lancierte Feldlerchenprojekt fördert Massnahmen, die den Bodenbrütern der offenen Kulturlandschaft wie der Feldlerche zu Gute kommen. Die Bauern legen z.B. Feldlerchenfenster im Getreide an oder säen Buntbrachen und werden dafür entschädigt. Finanziert wird das Feldlerchenprojekt durch Gelder aus dem Lotteriefonds und von Stiftungen.

Durch Freiwillige des Andelfinger Naturschutzvereins wird eine systematische Erfolgskontrolle der Massnahmen durchgeführt. Die Ackerbrüter werden jährlich in über 10 Probeflächen kartiert. Letztes Jahr wurde die Feldlerche durch BirdLife Zürich auch im restlichen Kanton aufgenommen. Dabei zeigte sich, dass der Feldlerchenbestand in den letzten 10 Jahren im Kanton erneut um über 50% geschrumpft ist, während jener im Weinland immerhin um „nur“ 10% zurückgegangen ist.

Überführung in Vernetzungsprojekte

Das Feldlerchenprojekt war ursprünglich auf 6 Jahre ausgelegt; vom Erfolg motiviert, möchte nun der Andelfinger Naturschutzverein das Projekt noch um zwei Jahre verlängern und parallel schrittweise in ein neues Gefäss überführen. Dabei soll die reguläre Agrarpolitik mit Vernetzungsprojekten zur Anwendung kommen. Vernetzungsprojekte stützen sich auf die Direktzahlungsverordnung des Bundes. Sie haben zum Ziel, die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft zu fördern, indem Biodiversitätsförderflächen zugunsten ausgewählter Arten angelegt und aufgewertet werden.

Zentral ist, dass die Fördergebiete nicht wie früher üblich, meist nur hügelige Randflächen beinhalten, sondern auch die offenen Ebenen umfassen, wie sie für die Feldlerche und Schafstelze unabdingbar sind. Für diese Landschaften und für die weiteren typischen Lebensräume des Weinlands, wie z.B. die Weinberge, wurden vom Andelfinger Naturschutzverein die Zielarten und Fördermassnahmen definiert und in einem Masterkonzept zusammengefasst. Dieses kann für die konkreten Vernetzungsprojekte als Grundlage verwendet werden.

Vernetzungsprojekt Andelfingen und Kleinandelfingen

Bereits beschlossen ist das Vernetzungsprojekt in Andelfingen und Kleinandelfingen. Eine schriftliche Umfrage bei allen Landwirten hat ergeben, dass ein deutliches Interesse in der Bauernschaft besteht. Unlängst haben die beiden Gemeinderäte ihre Kredite gesprochen und den Auftrag zur Erarbeitung des Konzepts vergeben. Bereits wurde auch eine Arbeitsgruppe gebildet, die von der Trägerschaft beauftragt wurde, die Erarbeitung und Umsetzung des Vernetzungsprojekts zu begleiten. Zurzeit ist die mit der Erarbeitung betraute Biologin Beatrice Peter aus Wildensbuch für Feldaufnahmen unterwegs, damit das Projekt Ende Jahr dem Kanton zur Genehmigung eingereicht werden kann. Die Auszahlung der ersten Vernetzungsbeiträge kann demnach bereits 2019 erfolgen. Ein Vernetzungsprojekt ist jeweils auf 8 Jahre ausgelegt und kann bei Erfüllung gewisser Kriterien um weitere 8 Jahre erneuert werden. Die Teilnahme der Bauern ist freiwillig.

Weitere Vernetzungsprojekte sollen folgen

Weitere Vernetzungsprojekte sollen in nächster Zeit in den Weinländer Fördergebieten folgen. Durch das bereitgestellte Masterkonzept können die Kosten für die Erarbeitung der Vernetzungsprojekte tief gehalten und Synergien genutzt werden. Des Weiteren sollen die bestehenden Vernetzungsprojekte bei der nächsten Erneuerung mit den Massnahmen aus dem Feldlerchenprojekt ergänzt werden. In Flaach ist dies erfreulicherweise eben geschehen.

>> Landbote_2018-06-26