Im November 2024 rastete eine Gruppe Kraniche in den Thurauen. Ein Individuum überwinterte sogar im Gebiet und konnte bis Mitte Januar regelmässig beobachtet werden.
Kraniche sind bekannt für ihre anmutigen Balztänze, die sie mit trompetenden Duettrufen begleiten. Sie brüten in den ungestörten Mooren des Nordens. Im Winter ziehen sie südwärts in den Mittelmeerraum. Die Schweiz liegt nicht auf der Hauptzugroute des Kranichs. Die beiden schmalen traditionellen Zugkorridore führen östlich und westlich an unserem Land vorbei. Im Jahr 2011 wurde jedoch ein Teil der östlichen Kraniche durch starke Winde nach Westen über die Schweiz in die Camargue abgedriftet. Dadurch lernten sie eine neue Route kennen, der sie seither folgen. Im Oktober und November sowie im Februar und März können die in typischer V-Formation ziehenden Trupps mit ihren lauten, trompetenden Rufen nun vermehrt auch in der Schweiz beobachtet werden.
Einzelne Kraniche wurden in den letzten Jahren auch in den Thurauen gesichtet. Dass ein Individuum im Gebiet überwintert hat, ist jedoch bisher einmalig. Der immature, noch nicht voll ausgefärbte Vogel konnte bis Mitte Januar regelmässig im Mündungsbereich von Thur und Rhein beobachtet werden. In der Dämmerung überflog er jeweils die Thur, um im Flaacher Feld zu übernachten.

Das Bild zeigt den noch nicht voll ausgefärbten Vogel in seinem zweiten Winter. Am Kopf ist erst ansatzweise Rot zu erkennen.